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IT-Sicherheitsstrategie für KMUs – Auf Glück vertrauen oder Maßnahmen treffen?

Manuel Kathofer
Manuel Kathofer
Senior ISMS & QM Consultant | ISO27001/9001 | DSGVO | Data Integrity Expert
12. März 20255 Min. Lesezeit
Die Grafik zeigt einen Business Man, der auf eine Treppe zugeht. Diese besteht aus Modulen, die relevante Aspekte der Cybersicherheit wiederspiegeln
AllgemeinDigitalisierungInformationssicherheit

Die meisten Menschen vermeiden gefährliche Situationen, auch wenn das Risiko, dass etwas passiert, sehr gering ist. In unserem Alltag sind wir es gewohnt, auf Sicherheit zu achten. Wir schließen unsere Häuser ab, werfen einen letzten Blick auf die Straße, bevor wir sie überqueren, und meiden dunkle Ecken in der Stadt. Und selbst beim Baden im Meer – die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai angegriffen zu werden, liegt bei etwa 1 zu 11,5 Millionen. Dennoch haben viele Menschen eine natürliche Angst vor tieferem Wasser. Die meisten Menschen neigen eher zu Übervorsichtigkeit als zu Risikofreudigkeit.

In der digitalen Welt hingegen zeigt sich ein komplett anderes Bild – fast durchwegs eine überraschende Sorglosigkeit. Ein aufpoppendes Update-Fenster wird schnell weggeklickt, Warnhinweise auf unsicheren Webseiten ignoriert. Jeder nützt öffentliches WLAN ohne weitere Schutzfunktionen. Es braucht einem daher nicht wundern: Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, ist alarmierend hoch: 1 zu 4. Das bedeutet, dass jedes vierte Unternehmen, auch Einzelunternehmer und StartUps, eher früher als später von einem Hackerangriff betroffen sein wird. Diese Zahlen sind erschreckend – und trotzdem handeln viele nicht.

Warum ist die Bedrohung so real?

Die Angreifer kommen Großteiles China, Russland, Nordkorea und dem Iran. Und sie nehmen vorwiegend europäische Organisationen ins Visier. Im Gegensatz zu physischen Bedrohungen, die sofort sichtbar sind, bleiben Cyberangriffe lange unbemerkt, oft, bis es zu spät ist. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands Bitkom waren 2023 etwa 84 % der deutschen Unternehmen von Cyberangriffen betroffen – fast neun von zehn Unternehmen. Diese Zahl zeigt deutlich, wie real und allgegenwärtig die Bedrohung ist.

Für viele KMUs wird ein Hackerangriff schnell existenzbedrohend. Der Verlust sensibler Daten, das beschädigte Vertrauen von Kunden und die teuren Konsequenzen von Datenschutzverletzungen führen oft zu erheblichen Umsatzeinbußen und langfristigen Schäden. Unternehmen müssen sich die Frage stellen: Können sie sich das Risiko wirklich leisten, nichts zu tun?

Eine Cyber Threat Map, die Bedrohungen in Echtzeit visualisiert, verdeutlicht, wie viele Angriffe weltweit ständig stattfinden. Diese visualisierten Bedrohungen unterstreichen die Dringlichkeit, IT-Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Es ist nicht die Frage, ob ein Unternehmen Opfer wird, sondern wann. Nur wer Maßnahmen setzt und diese regelmäßig überprüft, kann sicherstellen, dass er auf aktuelle Bedrohungen vorbereitet ist. Sehen Sie selbst, wie viele Angriffe gerade eben stattfinden:

Management by Luck – eine tragfähige Strategie?

Viele KMUs sehen sich täglich mit unzähligen Herausforderungen konfrontiert, und IT-Sicherheit wird oft nicht zur obersten Priorität erklärt. Dabei ist das Bewusstsein für die Risiken vorhanden: 84 % der deutschen Unternehmen wurden im Jahr 2023 Opfer eines Cyberangriffs. Warum wird trotzdem nicht gehandelt? "Wenn man nicht weiß, was man genau tun soll, machen viele erst mal nichts!" Das Problem liegt oft in der Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Bedrohungen und den verfügbaren Ressourcen. Viele Unternehmen haben schlicht nicht die Zeit oder die Kapazitäten, um sich tiefgehend mit den immer komplexer werdenden Bedrohungen auseinanderzusetzen. Die Sicherheitslage verändert sich ständig, während KMUs häufig mit begrenzten Budgets und ohne spezialisierte IT-Teams arbeiten.

Statistiken zeigen, dass:

Eingeschleuste Malware61,5%
Ausfall von IT-Systemen57,6%
Datenschutzverletzungen44,9%

Doch zwischen diesen Sorgen und der Umsetzung von Maßnahmen klafft oft eine große Lücke. Unternehmen geraten in einen gefährlichen Teufelskreis: Die Bedrohung wird erkannt, aber aufgrund fehlender Zeit oder Ressourcen auf die lange Bank geschoben. Doch Cyberkriminelle warten nicht. Sie nutzen genau diese Schwächen aus.

"Es sind häufig immer wieder die 12 selben Einfallstore, die die Hacker ausnützen!"

Schritt-für-Schritt zu mehr Sicherheit

Es ist wie beim Eigenheim, egal ob Haus oder Wohnung, die wichtigsten Maßnahmen müssen getroffen werden. Dabei schaffen 20% der Maßnahmen schon 80% an Sicherheit und kosten nicht die Welt. IT-Sicherheit ist dabei aber kein einmaliges Projekt, das abgeschlossen werden kann – es ist ein Prozess, der sich laufend weiterentwickeln muss. Unternehmen, die auf Glück vertrauen, erleiden langfristig hohe Verluste. Das ist Fakt. Eine effektive Sicherheitsstrategie besteht aus vielen kleinen Schritten, die kontinuierlich umgesetzt und verbessert werden müssen. Anstatt sofort alle möglichen Maßnahmen umzusetzen und sich dadurch zu überfordern, sollten Unternehmen ihre IT-Sicherheit schrittweise aufbauen. So können gezielt Monat für Monat Maßnahmen ergriffen werden, die langfristig die Sicherheit des Unternehmens stärken. Von der Schulung der Mitarbeiter über die Implementierung technischer Maßnahmen bis hin zur Entwicklung von Notfallplänen – all diese Schritte tragen dazu bei, das Risiko schrittweise zu minimieren.Wer einmal damit angefangen hat, beginnt sehr schnell zu verstehen, wie leichtsinnig er/sie bisher damit umgegangen ist. Und wie einfach es im Grunde ist auch seine IT-Systeme wie sein Eigenheim abzusichern. Die häufigsten Angriffe erfolgen automatisiert im Gießkannenprinzip. Und die gilt es zu allererst abzuwehren.

Systematische Sicherheit: Bausteine für einen ganzheitlichen Schutz - von Mitarbeiterschulungen bis Notfallpläne

Systematische Sicherheit: Bausteine für einen ganzheitlichen Schutz

Bereit, den ersten Schritt zu machen?

Die Zahlen sprechen für sich: Das Risiko eines Cyberangriffs ist real und hoch. Weiter auf sein Glück zu vertrauen, ist keine Strategie Der erste Schritt ist der wichtigste – und er ist einfach. Denn, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, bieten wir ein kostenloses Webinar an, in dem Sie konkrete, umsetzbare Strategien kennenlernen, um Ihr Unternehmen sofort und nachhaltig vor Cyberbedrohungen zu schützen. Sie erfahren, wie Sie sofort erste Maßnahmen ergreifen können, ohne viel Zeit oder Ressourcen zu investieren, und wie Sie langfristig Ihre IT-Sicherheit aufbauen.

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Warum Maßnahmen unvermeidbar sind

IT-Sicherheit ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Die Bedrohungslage im Cyberraum entwickelt sich stetig weiter, und ohne regelmäßige Updates und Schutzmaßnahmen steigt das Risiko für Unternehmen kontinuierlich an. Es ist, als würde man bei steigender Flut zusehen, wie das Wasser langsam das Haus umspült – ohne Schutz wird es früher oder später überflutet. Die folgende Tabelle verdeutlicht noch einmal das Verhältnis zwischen alltäglichen und digitalen Bedrohungen:

Systematische Sicherheit: Bausteine für einen ganzheitlichen Schutz - von Mitarbeiterschulungen bis Notfallpläne

Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob man ein taugliches Antivirus-Programm installiert hat, oder ob man Passwörter regelmäßig ändert – es ist zur Pflicht geworden. Im Schadensfall drohen neben den primären Schäden durch die Hacker auch noch Bußgelder durch die Behörden: Stichwort DSGVO und NIS2. Diese und weitere Maßnahmen müssen JETZT umgesetzt werden.

Was sollten Unternehmen jetzt tun?

Die Antwort ist klar: Ins Handeln kommen! Eine umfassende IT-Sicherheitsstrategie für KMUs beginnt mit dem richtigen Bewusstsein und der Bereitschaft, in IT-Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Hier einige Schritte, die Unternehmen sofort in die Wege leiten können:

  • Bewusstsein schaffen: Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter, um Gefahren zu erkennen, insbesondere bei Phishing-Angriffen.
  • Technologische Maßnahmen: Implementierung von Sicherheitslösungen wie Firewalls, Antivirenprogrammen und Netzwerksicherheits-Tools, um potenzielle Angriffe abzuwehren.
  • Regelmäßige Updates: Software sollte immer auf dem neuesten Stand gehalten werden, da Cyberkriminelle bevorzugt die bekannten Sicherheitslücken in veralteten Systemen ausnützen.
  • Backups: Verbesserte Backup-Strategien für alle Daten, um im Fall eines Angriffs eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen.

Glück ist keine IT-Sicherheitsstrategie für KMUs

Wie die Statistiken zeigen, ist IT-Sicherheit keine Option, sondern ein Muss für KMUs. Mit dem richtigen Cybersicherheitskonzept und den passenden Partnern kann jedes Unternehmen, unabhängig von seiner Größe oder seinen Ressourcen, einen wirksamen Schutz gegen die zunehmenden Cyberbedrohungen aufbauen. Starten Sie noch heute, denn Glück ist keine IT-Sicherheitsstrategie.

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